Gerd Geigenmüller im Interview

13. September 2019

Was hat Sie dazu bewogen, Internatsleiter zu werden?

Ich finde es wesentlich abwechslungsreicher, als nur Lehrer zu sein. Man hat viel mehr an persönlichen Hintergrundinformationen. Das andere ist natürlich auch der Kontakt zu den Eltern, man hat das Gefühl, dass man viel mehr bei der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen mithelfen kann. Man lernt als Internatsleiter zudem die persönlichen Nöte der Kinder und die Familiensituation kennen.

 

Was macht den Beruf eines Internatsleiters aus?

Man hat viel Kontakt mit Schülern, Eltern, Internatserziehern, dem Hauspersonal, den Hausmeistern, mit Lehrerkollegen und natürlich eine ganz enge Zusammenarbeit mit der Schulleitung, zu der ich auch zähle. Die Hauptaufgabe ist aber die Betreuung, sowohl im schulischen Bereich als auch in der Freizeit.

 

Was sind die Hauptaufgaben eines Internatsleiters?

In erster Linie Gespräche führen, vermitteln, zuhören können und Lösungen finden.

 

Und das macht Ihnen nach wie vor Spaß?

Ja, es ist mein Leben.

 

Was war Ihre schwierigste Herausforderung?

Für mich klingt Herausforderung nach einem großen Problem und immer, wenn ein großes Problem im Raum steht, dann gibt es einen Lösungsweg. Den bin ich gegangen mit Rücksprache mit meinen Kollegen, abwägen, wie reagiert man in der und der Situation. Das einzige, was nicht lösbar war, sind Diebstähle zum Beispiel.

 

Was waren die schönsten Momente in Ihrer Zeit als Internatsleiter?

Die schönsten Momente waren immer die Verabschiedungen der Abiturienten. Das sind die Highlights.

 

Was sind Ihre Gedanken rückblickend auf Ihre Zeit als Internatsleiter?

Es war der schönste Beruf, den ich mir vorstellen konnte, von dem ich aber als Student keine Ahnung hatte. Ich dachte damals, ich werde ein gewöhnlicher Lehrer, wie tausende andere auch. Dass ich mal eine Aufgabe als Internatsleiter habe, die so viel abwechslungsreicher ist, als nur Lehrer zu sein, das hätte ich mir damals nie vorstellen können, weil ich gar nicht davon gehört habe, dass es diesen Beruf gibt und es heißt ja, wer seine Arbeit liebt, muss ein Leben lang nicht arbeiten und so empfinde ich es auch. Es ist einfach mein Traumberuf.